Elikesik – Ruinen von Hamaxia
Mit dem Dolmuş nach Elikesik, kurz vor dem Ortszentrum aussteigen und den breiten Weg rechts ab nehmen. Er führt tetig bergauf. Auf dem breiten Weg bleiben, bis Felder und einige Häuser erreicht werden; an einer Gabelung nach rechts zu den Häusern abbiegen.
Oberhalb liegt Hamaxia (Fliegenburg = Sinekkalesi)
Zurück nach Alanya: Bis zur Gabelung zurück,
dort den Weg nach Alanya wählen. Auf diesem
Weg bleiben, bis man unten den Yachthafen
sieht.
Scharf rechts, geht ein Weg zunächst etwas steil
Hinab Richtung Yachthafen. Diesen Weg nehmen,
er führt dann stetig leicht bergab zum Yachthafen.
Von dort mit dem Dolmuş zurück nach Alanya.
Lagebeschreibung
Die Stätte des antiken Hamaxia liegt 12 km westlich von Alanya, auf einem 500 m hohen Vorberg mit Rundblick über die Küste des Mittelmeers vom westlichsten Kilikien über das flacher werdende Pamphylien bis zum Golf von Antalya. Dahinter dehnt sich die Bergkette des Taurus. Nach Osten gibt es Sichtkontakt mit Korakesion / Alanya, sowie den Orten weiter östlich, insbes. Syedra. Etwas westlich die kleine geschützte Bucht von Aunesis, wa der zu Hamaxia gehörende Hafenort.
Hamaxia ist nur von Nordosten über einen Sattel mit Steigung einigermaßen passabel erreichbar, sonst wird es durch steile Hänge, teils Felsabstürze zu einer Festung. Seine Lage ist in vielem mit Syedra zu vergleichen.
Wasserversorgung
Im Nordwesten, unterhalb zweier Steilstufen und außerhalb der Mauern, findet sich eine ganzjährige Quelle, die mit einer antiken Brunnenstube, im Sinne eines überdeckten Wasserbehälters, versehen wurde (I.1).
Ansonsten wurden kleinere Zisternen gefunden (Raum D in der Therme I.2, II.31 Z an der gr. Kirche, III.16 Z, III.13 vi)
Stadtmauer
Die vorher geschilderte Schutzlage war besonders im Nordosten durch eine Stadtmauer zu vervollständigen. Diese ist hier - zwischen II.7 und II.12 - aus langen, rechteckigen Quadern und mit rechteckigen Turm - Vorbauten errichtet.
Direkt nach Norden bilden sich durch die Steilstufen des Geländes zwei Züge der Stadtmauer, in jeweils anderer Bautechnik: II.1 und II.2 in großen Hausteinen, II.6 in Bruchstein-Mauerwerk (MW); bei II.5 waToranlage. Unterhalb, auf Felsen, eine dritte Terrasse II.4.
Zwischen II.12 und II.13, auf abfallendem Gelände, gibt es Bruchstein-MW.
Im südlichsten Teil, gegen einen stärker abfallenden Berghang, ist an ein Wohnhaus III.26 eine Stadtmauer III.27 und ein waStadttor III.25 mit Turm III.24 angebaut. Die gr. Fenster des Hauses sehen jedoch nicht sehr wehrhaft aus. Der Mauerzug ist wa über die Häuser III.23 - 20 fortgesetzt. Nur in diesen Baugruppen kann von einer späteren Errichtung des Mauerzuges - nach den Wohnhäusern - ausgegangen werden.
Schließlich hat auch die Gruppe II.36 - 34 den Charakter eines befestigten Tores
In den Städten Süd- und Westkleinasiens kann bei Verteidigungsbauten eine zeitliche Abfolge von zuerst regelmäßig behauenen großen Steinen ("hellenistisch") ohne Mörtel bis zu später immer kleineren Steinen in viel Mörtel ("kaiserzeitlich") beobachtet werden. Dies wird auch mit der Verbreitung des Kalkmörtels in Zusammenhang gebracht
Wohnbebauung
Eine zusammenhängende Wohnbebauung kann u. a. in folgenden Bereichen studiert werden: In erhöhter Lage, nach Norden blickend, die Häusergruppe II.22 - 27, bis in das 1. Obergeschoß (OG) erhalten, mit Halbrund - überdeckten Fenstern, Nischen, Bruchstein - MW; nur II.27 hat große Steinlagen. Es sind Gassen, vielmehr Gässchen erhalten von ein bis zwei Metern Breite.
Der Bereich von III.5 - 15 bietet Fassaden, die in einer lockeren Reihe nach Süden, zum Meer blicken, zwischen sich schmale Treppengassen wie bei III.9. Eine ähnliche Reihe ist höher am Hang, nördlich davon, zu vermuten; tiefer und südlich bei III.10 - es fehlt aber ein Hinweis auf parallel zum Berg führende Straßen.
III.7 hat regelmäßigen Haustein und ein bemerkenswertes (bmw.) seitl. Fenster; III.5,6,8 Bruchstein-MW und Bogenfenster bzw -Nischen; III.14 gr. Haustein mit Fenster mit
geneigten seitlichen Laibungen aus Mühlsteinen, die Gruppe III.15 hat südl. eine gut erhaltene Tür, nördlich eine Spolie als Sturz.
Der südlichste Bereich, von III.20 bis III.26, ist vielleicht der interessanteste. III.20 reicht vi bis in ein 2. OG. Das 1. OG hat in einer Zwischenwand Halbrundnische aus Haustein und in der Fassade zwei aneinandergerückte rechteckige Fenster, die in der - sonst geschlossenen - Mauerfläche stehen. Ein ähnliches Motiv der doppelten Bogenfenster wird via Venedig im europäischen mittelalterl. Wohnbau eine Rolle spielen. Im EG ebenso nebeneinander 2 Fenster oder Fenster und Türe. Letzteres Motiv - sozusagen Skelettbau in sonstigem massiven Bau findet sich auch in III.1.
Zu erwähnen bleiben Bogeneingänge, die an eine Längswand förmlich angeklebt wirken: In I.2 G II.30, III.1, III.10. Fenster mit besonderen Formen finden sich in III.14, II.17 und der Kapelle I.2 H.
Bauten im öffentlichen Raum
Der höchste Punkt des bebauten Gebietes, II.28 "Turm" zeigt nach drei Seiten schönes Quader - Haustein-MW mit Kantenschlag, die Schichten wechselnd ca. 60 bzw 40 cm dick, bis in ca 5 m Höhe erhalten. Die 4. Seite fehlt - Schutthalde.
Exedren bzw Sitze: in situ und einigermaßen erhalten zeigt sich Exedra II.15i, durch eine höhergehende Mauer geschützt, die Sitzfläche ist unter dem Schütt - Niveau zu vermuten, die Rückwand trägt Inschrift und ist durch den Beginn des Abschlussprofils nach oben begrenzt.
Benachbart Exedra II.16, stärker zerlegt. Das Baumaterial ist in allen Fällen steinmetzmäßig bearbeiteter weißer polierbarer Kalkstein / Marmor.
Die ausgebrochene Wand von II.17 enthielt Teile der Sitzbank einer waExedra mit Tierfuß, in den Dimensionen bisher das größte Exemplar.
Bei II.26 Teile einer zerlegtenExedra, auch weiter nördlich (abgestürzt ?).
III.19 ist eine gerade Sitzbank mit Tierfuß, Sitzfläche, unterem Profil, Rückwand und oberem Abschlussprofil. Das Bauwerk blickt in die Linie einer waTreppengasse, hinter sich einen Absturz von 4/5 m.
Sakrale(?) Reste: Im Plan bezeichnet mit II.20i ist hinter einem Postament mit Inschrift die Ecke eines Unterbaues eines Gebäudes in Haustein, welches Richtung "Turm" ein Dornloch mit Vergusskanal wie für eine Säule aufzeigt. Auch II.19 ist ein Fundament aus gr. behauenen Marmorblöcken. Zwischen den genannten Bauwerken viele fein behauene Blöcke, einer ein Piedestal mit den Fußlöchern für eine Statue. Weiter nördlich bei II.18i Einzelteile des klassischen Architektur - Kanons: Gebälkteile mit Inschrift, sowie der Mittelteil eines Spitzgiebels. Bei II.21 Bestandteile mind. einer
vi Portikus mit glatter einteiliger Säule; Architrav mit Profilierung an zwei Seiten und der Unterseite; Teile eines sehr aufwendig ornamentierten Gebälks, eines davon zum vi Einbau in die massive Wand.
Kirchen und Kapellen
Östlich des "Turms" schließt sich die große Kirche II.29 innerhalb des Mauerrings an geländemäßig hoher Stelle an. An das massive Apsisbauwerk mit Haupt- und zwei Nebenapsiden schließen sich leichte Umfassungswände des aus drei Schiffen bestehenden Kirchenraums. Der Narthex ist raummäßig zu ergänzen, er befindet sich durch das fallende Gelände schon im 1. OG, sein Zugang vi über das Tor - Bauwerk II.30 und Treppen. Zum Kirchenkomplex gehört Zisterne II.31Z und II.32, mit stirnseitiger Nische und Verbindungsgang zur re. Nebenapsis. In der Hauptapsis wurden Reste von geometrischer Wandmalerei aufgenommen, Inschriften sind verbaut.
An die untere Stadtmauer angebaut ist die Kapelle II.3. Ein Schiff, Torgewände eines mittigen Tores, eine gr. Apsis mit einem mittigen Fenster sind erkennbar. Außerhalb der Stadtmauern, in der wa Nekropole, die Kirche I.10: In der Größe der Stadtkirche, Reste der Tore lassen 3 Schiffe annehmen; statt Nebenapsiden wird die mittlere Apsis (mit Mal-Resten) von 2 rechteckigen Pastophorien flankiert. Ein Narthex ist nicht auszumachen, im Kircheninneren sind Marmor - Bruchstücke von Schrankenplatten und Gebälk - Profile zu sehen, außerdem Dachziegel.
Im Verband von I.2 Therme ist in Raum H eine Kapelle gegeben. Der Raum lässt Umbauten erkennen, es gibt eine relativ flache Apsis mit zentralem Fenster in Kreuzform und Malerei - Resten.
waNekropole
Nördlich der Stadtmauer finden sich kleinere Gebäude I.3 bis I.8, mit einem Raum, und sorgfältig gearbeiteten Fundamenten mit Metallklammer und Wandprofilen aus steinmetzmäßig bearbeitetem Haustein. Hier wurden Teile unterlebensgroßer Toga-Statuen gefunden und in das Museum von Alanya verbracht. Bmw. eine Basisplatte mit einem Tierfuß, der Rest weggebrochen. Außerdem Bruchstücke von Architekturdekoration.
Thermen
Im nördlichen Abhang, auf zwischengeschalteter ebener Fläche, befindet sich ein Gebäudekomplex, bestehend aus zwei Reihen von Räumen I.2. In der westlichen Abfolge ist eine Therme zu erkennen, mit zwei beheizten Räumen B und C, einer durch Umbau entstandenen Zisterne D. Die ebene Fläche westlich vi Palaistra; der nördlichste Teil des Komplexes ist den Felsen hinabgestürzt. Im Schutt des Gebäudes ein Hypokaust - Ziegel. Die Kapelle in Raum H s.o.; über Raum C und an hoher Mauerscheibe bei F ist ein OG zu erkennen.
An dieser Stelle wird die Therme am Meeresstrand von Aunesis vorgestellt: Ein zierliches Bauwerk, in den Dimensionen kaum größer als die Therme von Hamaxia.
Zum Meer hin - Südwesten - sind zwei Apsiden mit Halbrundbecken und ein großes Fenster: somit ein Vertreter des B-Typs /5/, wie sie in Iotape und zweimal in Anamur vom Verfasser aufgenommen wurden. Bei A waPräfurnium, B1 und B2 beheizte Becken ,ev. auch B3. Das Kreuzgewölbe von B ist typisch für einen heißen Raum, wie auch in Therme Typ A (Anamur, Antiochia, Syedra Unterstadt) zu studieren.
Die Räume C,D,E haben absteigende Teperatur, in der Ostwand von E2 kann man zwei Rauchabzüge sehen. Die schrägen Türen zwischen E und D finden sich vielerorts (Syedra), um Luftzirkulation zu verhindern. In diesem Bereich wurde umgebaut. Der Eingang F hat ebenfalls Schleusencharakter. G, H war vi Latrine. ebenfalls Schleusencharakter. G, H war Latrine.
In E1 gibt es Wandmalerei in Form von Felderteilung.
H a m a x i a
Hamaxia ist 12 Kilometer von Alanya entfernt. Strabon, der Geographiker seiner Zeit schreibt über Pamphyliengebiet, es gäben reichliche Zeder, die beim Bau eines Schiffes gebraucht werden. Vermutlich war die Stadt schon vor römischer Zeit bewohnt. In der Spitze der Gebirgenstadt gibt es einen Turm, der aus rektogonalen Steinen gebaut worden ist. Unter den wichtigen Ruinen gibt es einen Brunnen mit Bad, der zur hellenistischen Zeit zurückzuführen ist. Zu den anderen Ruinen zählen auch ein halbkreisförmiges Exedra mit gut erhaltenen Sitzreihen, die mit Inschriften ausgestattet sind, ein religiöser Baukomplex und Nekropolis der Stadt. Eine Inschrift mit dem Attribut Kacchuchus des Botengottes Hermes in der Stadt deutet darauf hin, dass ein Tempel im Namen Hermes gebaut wurde. Die Stadt ist eine kleine Siedlung, die sich im 2. und 3. Jh. n. Chr. Korakesion (Alanya) anschloss und dadurch weiterlebte. Der Eintritt in die Ruine ist gebührenfrei. An der Meeresseite der Bergwand der Stadt ist die Landschaft von Alanya sehr schön zu sehen. Bei unnebligem Wetter des Mittelmeeres kann man den mehr als 100 km langen Küstenstrich von Gazipasa bis Manavgat sehr klar sehen.
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